Mittwoch, 16. März 2011

Die Pulsnitz 1992 bis heute

Die Begehrlichkeiten waren nach der Wende groß. Als 1992 der Freistaat Sachsen den Übungsplatz zum Naturschutzgebiet erklärte, stieß das in der Bevölkerung teilweise auf wenig Verständnis, erhielt das doch die „Sollbruchstelle Pulsnitz“ zwischen dem übrigen Sachsen und der Oberlausitz aufrecht. Schutzzweck, Erhaltungs- und Entwicklungsziele sollten durch eine im Jahr 1996 verabschiedete Polizeiverordnung geregelt werden. Statt um Verständnis zu werben wurden erst einmal Verbote gesetzt, was für erheblichen Unfrieden sorgte und bis heute sorgt. Es wird noch Zeit brauchen, ehe das Alleinstellungsmerkmal der zur Wildnis werdenden Landschaft tatsächlich als Chance für die Region und ihr Zusammenwachsen begriffen wird und ehe auch auf Seiten des Naturschutzes die Erkenntnis reift, dass Tourismus nicht per se eine Bedrohung für die Natur ist.

Im April 2003 wurde ein Besucherkonzept vorgelegt, dessen Erkenntnisse für die gesamte Heidebogen-Region wegweisend waren. Die grundlegenden Ideen fanden Eingang im Gebietskonzept der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) "Westlausitzer Heidebogen" und wurden im Rahmen von LEADER+ bis 2006 umgesetzt. Kernstück war die Entwicklung des Touristischen Wegenetzes, das Brücken zwischen den Teilregionen schuf und damit die Region als Ganzes erschloss. Die heute „Dresdner Heidebogen“ genannte Entwicklungsregion hat die Pulsnitz in ihrer Mitte und ist heute so aufgestellt, dass sie sich als Bindeglied zwischen dem boomenden Ballungsraum im Oberen Elbtal und der Oberlausitz entwickeln kann. Das im Gebietskonzept entwickelte Leitbild der Region wurde für die Förderperiode 2007 - 2013 grundlegend überarbeitet und auf alle Lebensbereiche im ländlichen Raum erweitert.

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